Diese Woche brachte uns die größte Herausforderung unserer Tour bisher, das Kanu auf das Frachtschiff bringen. Kurzfristig wurden wir informiert, dass das Kanu eine Woche früher als ursprünglich geplant am Hafen sein muss. Also haben wir umgeplant und sind nach Koblenz gefahren, um das Kanu zu holen. Ich musste aus Aachen anreisen und habe zum Glück von zuhause ein Auto bekommen, dafür mussten dann noch Dachträger organisiert werden. Das hatten wir auch vorher schon so gemacht, bevor wir unseren „Trainingsstützpunkt“ bei Koblenz hatten. Hat alles geklappt, aber viel Zeit gekostet. Konstantin kam aus Karlsruhe, musste davor aber noch einen Termin wahrnehmen und so kamen wir dann beide erst nachmittags in Koblenz an. Aus Zeitgründen wollten wir in Hamburg direkt mit dem Bau der Transportbox anfangen. Auch wenn wir direkt nach dem Aufladen des Kanus nach Hamburg gefahren wären, wären wir erst nach Ladenschluss der Baumärkte angekommen. Also haben wir in Koblenz auch noch das Holz für die Transportkiste gekauft. Leider war unser Auto dann ziemlich überladen, sodass wir die 550km mit maximal 90km/h zum Hafen düsten.
Ankunft vor dem Morgengrauen um 4:30Uhr, wir haben dann direkt im Hafen angefangen die Kiste zu bauen. Hamburg hat uns mit recht starkem Wind und Regen begrüßt, echtes, nordisches Wetter. Nach einem ganzen Tag bauen haben wir leider erfahren, dass die Kiste nicht normgerecht war. Eine Nacht ohne Schlaf hat unsere Schreinerfähigkeiten auch nicht verbessert. Wir sind also noch ein Tag in Hamburg geblieben und haben das Kanu ohne Kiste in Plastik foliert abgeliefert. Hätten wir direkt gewusst, dass das möglich ist, hätte es uns einiges an Zeit und Aufwand gespart. Aber so lernt man natürlich intensiver etwas dazu. Das Kanu wurde dann gesondert eingeladen. Die ganze Aktion war schon ein Abenteuer für sich. Einige Missverständnisse und Naivität von unserer Seite, aber wir haben es geschafft und es war eine ganz eigene, neue Erfahrung. Trotz des ganzen Aufwandes und der Müdigkeit war die Stimmung bei uns trotzdem größtenteils gut. Genau die Einstellung wird auch im Amazonas wichtig sein, um mit misslichen Lagen positiv umzugehen und uns gegenseitig nicht runterzuziehen.